“Das Kind ist ein Forscher, der die Welt entdeckt”
Maria Montessori
Dieses Zitat spiegelt meiner Meinung nach eine wunderbare Grundhaltung Kindern gegenüber wider. Kinder auf dieser Entdeckungsreise zu begleiten, ihnen Sicherheit und Geborgenheit zu schenken, ihre großen und kleinen Erfolge mit ihnen zu feiern und ihnen die bestmögliche Unterstützung zur Entwicklung ihrer Persönlichkeit zu bieten – all das treibt mich an und motiviert mich jeden Tag aufs Neue.
Über mich
Mein Name ist Vanessa van Vliet. Ich wurde 1979 in Nordrhein-Westfalen geboren und zog im Alter von zehn Jahren nach Bayern. Nach dem Abitur habe ich das Studium der Biologie an der LMU München begonnen und 2009 mit Promotion magna cum laude abgeschlossen. Meine Fach- gebiete waren auf meinem akademischen Weg die Mikrobiologie und im Rahmen der Humanbiologie die Herzkreislaufmedizin und Reproduktionsmedizin. Mit der Geburt meines ersten Kindes im Jahr 2010 entschloss ich mich, komplett fasziniert von meiner neuen Rolle als Mutter, etwas anderes zu versuchen und die Themen Kinderbetreuung und -erziehung zu meinem Beruf zu machen. Seit 2011 bin ich selbständige Kindertagespflegeperson, bzw. Tagesmutter, zu Hause in meinem Wohnort Baierbrunn.
Zwischen 2011 und 2013 führte ich zu diesem Zweck bei der Elly-Heuss-Knapp Stiftung München die Grund- und Aufbauqualifizierungen I und II des Bundesverbands für Kindertagespflege e.V. mit insgesamt 160 Stunden (Bundeszertifikat) durch. Im Zeitraum von 2012 bis 2013 ließ ich mich zudem zur Erziehungsberaterin (SGD) weiterbilden. Seit Juni 2024 nehme ich an der tätigkeitsbegleitenden Grundqualifizierung für Tagespflegepersonen mit weiteren 140 Stunden bei der AWO-Kindertagespflege Neubiberg teil, und erhalte das entsprechende Bundeszertifikat, und damit den höchsten Qualifizierungsgrad für Tagesmütter, voraussichtlich im Frühjahr 2025. Regelmäßige Fortbildungen zu den Themen Frühpädagogik, Erziehung, Sicherheit, Kompetenzerwerb, Kommunikation etc. bilden, genauso wie eine regelmäßige Supervision, ein wichtiges Fundament meiner Arbeit.
2015 wurde meine Tochter geboren. Sie ist körperlich beeinträchtigt und voller Lebensfreude. Sie hat mir durch ihre Behinderung nicht nur gezeigt, wie wertvoll und schön das Leben ist, sondern auch, wie wichtig das Thema Inklusion ist. Auch wie viel Engagement es von Kinderbetreuern, Eltern und auch vom Umfeld eines gehandicapten Kindes erfordert, damit die persönliche Entwicklung genau, wie man es bei gesunden Kindern anstrebt, optimal gewährleistet werden und das Kind in seinem Umfeld liebevoll unterstützt werden kann.
Ich betreue seit meinen Anfängen als Kindertagespflegeperson eine maximal fünfköpfige Kindergruppe im Alter von null bis drei Jahren in unserer großen Doppelhaushälfte in Baierbrunn. Das Erdgeschoß wird komplett für die Kindertagespflege verwendet, zudem der gesamte Garten. Für den Mittagsschlaf der Kinder nutze ich einen Raum im ersten Stock, in dem jedes Kind sein eigenes Bett hat.
Ich biete Betreuungszeiten von Montag bis Freitag (8:00-16:00 Uhr) an, um vor allem beruflich stark eingespannten Eltern die Möglichkeit zu geben, ihre Kinder sicher in einem liebevollen, familiennahen Umfeld zu wissen, denn so würde ich es mir auch wünschen.
Meine Muttersprache ist Deutsch, zudem spreche ich fließend und kompetent Englisch (C1-2) und holländisch (grundlegende Kenntnisse, A1-2).
Ich arbeite in enger und vertrauensvoller Zusammenarbeit mit der Nachbarschaftshilfe Grünwald, die als Träger des Jugendamtes vor Ort die Aufgaben dieser Behörde übernimmt. Meine Kindertagespflege wird staatlich gefördert, es gelten damit die durch das Jugendamt festgelegten Betreuungssätze. Die Kosten sind gestaffelt je nach Buchungsdauer und vergleichbar mit denen einer Kinderkrippe. Die aktuell geltende Pflegeentgelttabelle finden Sie unter www.nbh-gruenwald.de.
Alle notwendigen oder optionalen Fortbildungsmaßnahmen werden in Zusammenarbeit mit der Nachbarschaftshilfe Grünwald überprüft, ebenso wie u.a. meine Räumlichkeiten und mein Betreuungskonzept. Auch die regelmäßige Erneuerung meiner Pflegeerlaubnis wird im Rahmen dieser Kooperation erarbeitet und vom Jugendamt überprüft und erteilt.
Ein Tag in der Krümelkiste
Die Bringzeit der Kinder liegt in der Regel zwischen 8.00 und 8.30 Uhr. Bei der Ankunft können mir die Eltern gerne mitteilen, wie die Tagesform ihres Kindes ist, was es beschäftigt oder welche Themen gerade im Vordergrund stehen. Auch für kurz angebundene Eltern, die zügig den ersten Termin wahrnehmen müssen, habe ich großes Verständnis. Wir beginnen den Tag frei spielend, die Kinder dürfen sich ihre Lieblingsspielzeuge aussuchen und miteinander oder nebeneinander spielend den Tag beginnen, bis alle angekommen sind.
Um 9.00 Uhr essen wir gemeinsam Frühstück. Jedes Kind bringt dabei eine entsprechende Brotzeitbox von zu Hause mit. Dabei planen wir die Aktivitäten, mit denen wir den Tag verbringen möchten.
Nach dem Frühstück starten wir diese Aktivitäten, beginnend mit denen, die angeleitet werden, wie zum Beispiel Kinderyoga, was aus meiner Erfahrung die Grobmotorik, die Konzentrations- fähigkeit, sowie die Gruppendynamik sehr positiv beeinflusst. Darauf folgt meist ein konstruktives Projekt, z.B. bauen wir die Eisenbahn auf oder erschaffen eine Duplostadt. Der Phantasie der Kinder sind hier keine Grenzen gesetzt, gerne dürfen sie unterschiedliche Spielmaterialien miteinander kombinieren. Auch Puppen, Autos, Bilderbücher, Puzzles und Motorikspielzeuge, eine Kochecke, Bauernhofspielzeug, Kuscheltiere, etc stehen zur Verfügung, um allen Interessen und Förderbereichen gerecht zu werden. Zu diesem Zeitpunkt überlasse ich den Kindern selbst sehr gerne die Spielgestaltung, und nutze die Zeit zur Beobachtung und ggf. zur Dokumentation. Zu jeder Zeit stehe ich ihnen natürlich dennoch zur Konfliktlösung, zum Trösten, Ermutigen und Anregen zur Verfügung.
Wir gehen jeden Vormittag, nach dem Spielen im Haus, an die frische Luft. In unserem Garten können die Kinder rennen, rutschen, im Sandkasten spielen oder mich bei der Gartenarbeit tatkräftig unterstützen. Es ist mir sehr wichtig, dass Spannungen abgebaut werden können und jedes Kind seinem natürlichen Bewegungsdrang nachgehen kann. Dass die Kinder sich draußen dreckig machen, ist für mich in Ordnung. Im Gegenteil, ich ermutige meine Schützlinge, die Natur und alles, was dazu gehört, mit allen Sinnen zu erfahren und zu genießen. Natürlich ist entsprechende Matschkleidung ein großer Vorteil. Dadurch, dass aber jedes Kind in der Gruppe sein eigenes großräumiges Fach mit frischer Wechselwäsche und ähnlichem bei mir hat, ist es kein Problem, trotz der größten Matschschlacht am Vormittag ein sauberes (und vor allem glückliches) Kind mit nach Hause zu nehmen.
Mittags koche ich selbst frisch für die Kinder. Ich bereite ausschließlich vegane Speisen zu, da ich hier meinen Teil zur Vermittlung klimafreundlicher Essgewohnheiten beitragen möchte. Trotz dieses hohen Anspruchs sind alle Gerichte kindgerecht, gesund, ausgewogen und abwechslungsreich und der große Appetit, den meine Schützlinge beim Essen zeigen, bestätigt mich darin, dass wir damit auf einem guten Weg sind. Gerne lasse ich die Vorlieben und Ideen der Kinder in unseren Speiseplan einfließen.
Nach dem Mittagessen werden alle Kinder noch einmal gewickelt und je nach den persönlichen Vorlieben umgezogen, danach gehen wir in den Schlafbereich. Hier lesen wir gemeinsam eine Geschichte und wenn sich alle müde in ihr Bettchen kuscheln, lösche ich das Licht, so dass die Kinder die Sternprojektion bewundern und bei sanfter Musik einschlafen können.
Wenn alle ausgeruht sind, ist noch einmal entspanntes Freispiel oder nach Bedarf auch Basteln und Malen an der Reihe. Wer möchte, kann sich auch zur Brotzeit hinsetzen und im Anschluss weiterspielen. Wir lassen den Betreuungstag gerne ruhig ausklingen, damit die Eltern ein Kind in Empfang nehmen, das sowohl einen erfüllten, anregenden Tag erlebt hat, als auch genügend Zeit zur Regeneration gefunden hat. Zwischen 15.15 und 16.00 ist Abholzeit. Ich nehme mir gerne Zeit für ein kurzes Gespräch mit den Eltern, um den Tag ihres Kindes zusammenzufassen und große und kleine Abenteuer und Erlebnisse zu schildern.
Einen wichtigen Teil unserer Gruppe stellen unsere zwei Katzen Miko und Miffy dar. Ebenso unsere Mischlingshündin Debbie, die die Kinder Kinder fast durch den gesamten Tag begleitet. Haustiere spielen eine tragende Rolle in meinem Betreuungskonzept, genau so wie alle Tiere, die uns in der Natur begegnen. Meiner Meinung nach lernen Kleinkinder im Umgang mit Tieren sehr gut, wie wichtig gegenseitiger Respekt, Rücksichtnahme und Verantwortung gegenüber allen Lebewesen sind. Da ich auch Imkerin bin, erkläre ich den Kindern sehr gerne den richtigen Umgang mit Insekten, wie wichtig zum Beispiel Wild- und Honigbienen für unsere Umwelt sind und welche Bienenwesen man gefahrlos auf die Hand nehmen kann (Drohnen) und schon oft konnten wir gemeinsam beobachten, wie ein Bienenschwarm sich bildet, was bei Groß und Klein regelmäßig für große Begeisterung sorgt. Mein großes Ziel ist es, einen respektvollen Umgang mit der Natur zu vermitteln, wobei die Sicherheit natürlich immer an oberster Stelle steht.14
Sicherheit, Qualitätsmanagement
Nur wenn das Umfeld optimal und sicher ausgestattet ist, werde ich meinem Betreuungsauftrag verlässlich gerecht. Unter dieser Prämisse habe ich meine Kindertagespflege gestaltet. Das fängt bei der Sicherung des Treppenbereichs an und zieht sich über alle denkbaren Möglichkeiten der Gestaltung eines kindersicheren Spielbereichs hindurch, ohne dass die Kinder bei mir in Watte gepackt werden.
Regelmäßig alle zwei Jahre besuche ich eine umfassende Fortbildungsveranstaltung zum Thema Erste Hilfe für Kinder und frische mein Wissen auch dazwischen immer wieder auf. Das Bewusstsein darüber, dass ich in möglichen Notsituationen schnell, richtig und besonnen handeln kann, verleiht mir und auch den Eltern viel Sicherheit.
Ich bin verpflichtet jedes Jahr Fortbildungen im Umfang von 15 Unterrichtseinheiten zu absolvieren, dieser Pflicht gehe ich mit viel Freude und Interesse nach. Sehr konstruktiv setze ich meine Teilnahme an der monatlichen Supervisionsgruppe mit einer Kinder- und Jugendtherapeutin ein. Zusätzlich besuche ich mindestens einmal im Quartal Austauschtreffen mit Kollegen/innen und der Ressortleitung Kinder und Familien der Nachbarschaftshilfe Grünwald. Unangekündigten Kontrollbesuchen durch das Jugendamt, bzw. den Träger, sehe ich entspannt entgegen und freue mich über Anregungen und Ideen für meinen Arbeitsalltag.
Schutzauftrag
Das seelische und körperliche Wohl all meiner Tageskinder liegt mir sehr am Herzen. Gerne fange ich die Familien bei kleineren und größeren Entwicklungsherausforderungen und Fragestellungen mit meiner Expertise und viel Verständnis auf. Für komplexere Ansätze vermittle ich unverbindlich und niederschwellig Ansprechpartner/innen bei diversen Beratungsstellen oder auch beim Kreisjugendamt.
Im Rahmen des § 8a Absatz 5 SGB VIII orientiere ich mich an einem in Kooperation mit der Ressortleitung Kinder und Familien der Nachbarschaftshilfe Grünwald erstellten Schutzkonzept. Mit diesem Schutzkonzept verpflichte ich mich dazu, bezüglich des Kindeswohls auch und vor allem in Extremfällen dahingehend mitzuwirken, gewissenhaft und transparent an der Wahrung bzw. Wiederherstellung des körperlichen und emotionalen Wohlergehens der mir anvertrauten Kinder mitzuwirken.
Umgang mit Erkrankungen
Kranke Kinder sind mit dem regulären Tagesablauf oft überfordert und stellen zudem eine Ansteckungsquelle für die Gruppenmitglieder und auch die Betreuungsperson dar. Deswegen bin ich der Meinung, dass sie nach Hause in die Obhut einer liebevollen Bindungs- oder Bezugsperson gehören, wo sie in Ruhe gesund werden können. Vor allem Fieber, Durchfallerkrankungen und Ausschläge sollten auskuriert bzw. ärztlich abgeklärt werden, bevor das Kind wieder am Betreuungsalltag teilnimmt.
Medikamente, Salben etc. darf ich den Kindern i.d.R. nicht verabreichen. Auch verschriebene Medikamente sind da keine Ausnahme. In besonderen Ausnahmen können die Eltern sich beim Kinderarzt ein entsprechendes Formular ausfüllen und unterschreiben lassen, damit die Anwendung hier während des Tages erfolgen kann. Voraussetzung ist natürlich, dass das Kind nicht ansteckend und fit genug ist, um am Betreuungsalltag teilzunehmen.
Ersatzbetreuung und betreuungsfreie Zeit
In den seltenen Fällen, wenn ich selbst einmal krank bin oder z.B. aufgrund einer Fortbildungsmaßnahme verhindert bin, kommt eine Ersatzbetreuungsperson (ebenfalls eine Tagesmutter) entweder zu uns in die Gruppe und vertritt mich kurzfristig in dem gewohnten Umfeld der Kinder. Oder die Kinder besuchen die Großtagespflege “Isarnest” der Nachbarschaftshilfe Grünwald, in der die entsprechende qualifizierte Tagesmutter fest angestellt ist, und verbringen ihren Tag dort. Die regelmäßige Kontaktpflege zu meiner Vertretung, die im Übrigen optimalerweise langfristig die gleiche Person ist, und auch das Kennenlernen der Räumlichkeiten im Isarnest, ist mir sehr wichtig, damit meine Tageskinder sich zu jeder Zeit gut aufgehoben und sicher fühlen.
Ich nutze jedes Jahr 30 betreuungsfreie Tage zur Erholung und gebe die entsprechenden Zeiträume immer frühzeitig Anfang Januar bekannt.
Eingewöhnung
Die Eingewöhnung stellt einen zentralen Punkt in meiner Betreuung dar. In diesem Prozess lerne ich die Eltern und ihr Kind näher kennen und andersrum können die Familien sich ein Bild von mir, meinem Arbeitskonzept, der Gruppendynamik und unserem Alltag machen. Gerne beantworte ich alle Fragen und freue mich im Gegenzug darüber, wenn mir erzählt wird, was den Eltern bei der Erziehung ihres Kindes besonders wichtig ist, wie der individuelle Charakter und das Temperament des Kindes sind, was es besonders gerne mag, welche größeren oder kleineren Herausforderungen es vielleicht gibt und welche Entwicklungsschritte schon gemeistert wurden.
Für die Eingewöhnung in die Gruppe werden ca. vier Wochen eingerechnet. Natürlich ist jedes Kind einzigartig, und auch die Geschwindigkeit, mit der ein entspannter Besuch der Gruppe erreicht wird, unterscheidet sich individuell. Die Zeit, die für die Eingewöhnung benötigt wird, ist definitiv sehr gut investiert. Je entspannter der Ablauf, desto wohler fühlen sich Eltern und Kind bei diesem aufregenden neuen Lebensabschnitt.
Ich orientiere mich bei der Gestaltung der Eingewöhnung am Berliner Modell. Allerdings passe ich den Ablauf der Eingewöhnung individuell an den Charakter jedes einzelnen Kindes entsprechend an. Es ist für mich von oberster Priorität, dem Kind einen sanften Einstieg in den Betreuungsalltag zu vermitteln, ohne dass es sich unter Druck gesetzt oder überfordert fühlt.
Gerne erkläre ich den genauen Ablauf bei einem unverbindlichen Besichtigungstermin oder Telefongespräch.
Mein Pädagogischer Ansatz
Wie mein eingangs verwendetes Zitat von Maria Montessori vermuten lässt, sehe auch ich die Kinder in ihrer Entwicklung als Forscher, die jeden Tag erneut die Welt entdecken wollen und müssen. Damit dieser Prozess erfüllend und erfolgreich ist, müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllt werden.
Bindung
Der wichtigste Punkt meines pädagogischen Konzepts besteht darin, den Kindern ein zuverlässiges, geduldiges, respekt- und liebevolles Gegenüber zu bieten. Nur indem die Beziehung zwischen uns positiv und ermutigend ist, können sie ihre Entwicklung optimal durchlaufen und alle Möglichkeiten zur Förderung gut nutzen. Mein größtes Anliegen besteht also darin, den Tageskindern eine Betreuung zu bieten, in der sie sich sicher und wohl fühlen und in der sie viel Freude empfinden. Wo selbstverständlich auch Frühförderung und gesunde Ernährung eine Rolle spielen, aber nicht den Alltag beherrschen.
Dank der überschaubaren Gruppengröße von maximal fünf Kindern fällt es mir als Betreuungsperson leicht, ehrliches Engagement für jedes einzelne Kind zu entwickeln. Somit erfährt Ihr Kind Wertschätzung, Feinfühligkeit und Interesse an seiner Person. Auf diese Weise entsteht eine sichere Bindung, die dem Kind Geborgenheit und Verbindlichkeit vermittelt. Nur mit dieser Grundlage ist die neugierige Erforschung der Umwelt möglich, die wiederum das Fundament für weitere Lernprozesse bildet.
Der intensive und individuelle Austausch mit den Kindern und das daraus resultierende Vertrauensverhältnis sind die größten Vorteile der Kindertagespflege gegenüber anderen Betreuungsmöglichkeiten. Auf jedes einzelne Kind kann entsprechend seiner ganz eigenen, unverwechselbaren Natur und Persönlichkeit eingegangen werden. Egal, ob es sich hierbei um seine Kontaktfreude, künstlerische Neigungen, das Essverhalten oder seinen Bewegungsdrang handelt.
Förderung
Kinder im Alter bis zu drei Jahren lassen sich wunderbar spielerisch fördern. Es bedarf keines ausgeklügelten Frühförderungsprogramms; die mitgebrachte Neugier ist Antrieb genug für die Entdeckung der Welt. Was allerdings bereitgestellt werden muss, ist eine anregende, kindgerechte und sichere Umgebung, die erwähnte verlässliche Bindung an eine engagierte Bezugsperson, Spielkameraden sowie viel Zeit und Aufmerksamkeit. All dies biete ich Ihnen und Ihrem Kind in meinem Tagespflegeprogramm. Auf diese Weise kommt es zu einer natürlichen Förderung vieler Fähigkeiten, z.B. der Sprache, Grob- und Feinmotorik, Kreativität, Erfassung logischer Zusammenhänge, Sinneswahrnehmung, etc. sowie der Entdeckung eigener Stärken und Talente.
Die Förderung sozialer und personaler Kompetenzen, also die Entwicklung eines positiven Selbstkonzepts, die Schulung der Selbstwahrnehmung, aber auch Kommunikationsfähigkeit, Empathie und Fähigkeit zur Perspektivenübernahme sind mir ebenfalls sehr wichtig. Durch die nicht an Bedingungen geknüpfte Wertschätzung innerhalb der Gruppe wird das Selbstbewusstsein des einzelnen Kindes gestärkt. Durch das anregende Programm gibt es viele Möglichkeiten, die Kinder stolz auf ihre eigenen Leistungen und Fähigkeiten sein zu lassen.
Wir spielen in der Gruppe ko-konstruktiv, d.h. die Ideen und Fähigkeiten aller Kinder, aber auch die der Betreuungsperson, fließen in das Spiel mit ein, damit ist es ein dynamischer und wertschätzender Prozess. Die Kinder entwickeln einen kompetenten, also aufmerksamen und respektvollen Umgang mit Gleich- und Andersaltrigen. Der wertschätzende Zugang zu den Spielkameraden, aber auch zu den eigenen Gefühlen und dem eigenen Körper gehören dazu.
Das Freispiel nimmt ebenfalls viel Raum in unserem täglichen Betreuungsprogramm ein. Ich habe sehr gute Erfahrungen damit gemacht, die Kinder als jederzeit verfügbarer Ansprechpartner frei spielen und ihrem Entdeckungsdrang unbeschwert nachgehen zu lassen, während alle darauf achten, dass die Regeln eines respektvollen Miteinanders, persönliche Grenzen und natürlich auch unsere kindgerechten Gruppenregeln beachtet werden. Viele unschätzbar wertvolle Kompetenzen werden gefördert, das Selbstbewusstsein und die Kreativität gestärkt, und nicht zuletzt entwickeln die Kinder durch das begleitete Freispiel eine persönliche Authentizität, die ihren Charakter festigt und sie stark macht für das ganze Leben.
Teilhabe, Mitbestimmung, Grenzen und Halt
Partizipation ist mir sehr wichtig. Indem die Kinder altersgerechte Mitbestimmungsmöglichkeiten bei der Gestaltung des Alltags haben, lernen sie, Entscheidungsspielräume zu nutzen. Sie erleben sich aktiv und selbstbestimmt in ihren Handlungen. Dieses kindgerechte Erfahren von Autonomie unterstützt die selbstregulativen Fähigkeiten und stärkt ebenfalls das positive Selbstbild. Ebenso lernen sie zu verstehen, dass ich als die Erwachsene einen anderen Kompetenz- und Entscheidungsspielraum habe als sie, wobei ich ihnen mit ihren Bedürfnissen und Vorstellungen trotzdem respektvoll und auf Augenhöhe begegne.
Sicherheit ergibt sich allerdings nicht nur aus Nähe und Vertrautheit, sondern auch aus dem Vorhandensein eines strukturierten Tagesablaufs und den Regeln des rücksichtsvollen Miteinanders. Dazu gehören auch Rituale und das Einhalten (bzw. Wiederherstellen) einer gewissen Ordnung. Es wird hierbei selbstverständlich auf Altersangemessenheit und die Begeisterungsfähigkeit der Kleinen gesetzt.
Die Wahrnehmung von Regeln und Grenzen bildet eine wichtige Grundlage für die altersgemäße und gesunde Entwicklung. Dabei spielt liebevolle und natürliche Konsequenz eine große Rolle. Indem ich für die Kinder ein zuverlässiges und geduldiges Gegenüber mit eigenen Gefühlen und Bedürfnissen bin und die Regeln sanft aber klar erkläre und vorlebe, finden die Kinder den sicheren Rahmen, den sie zum Ausbau ihrer Kompetenzen und Fähigkeiten, aber auch zur Wahrung ihrer eigenen Grenzen und Bedürfnisse benötigen.
Sprachentwicklung
Indem ich unseren Alltag konstant sprachlich begleite und auch mit den Kindern sehr viel spreche (und zwar kindgerecht, ohne Babysprache), lernen sie früh - und im Rahmen ihrer persönlichen Voraussetzungen - sich verbal verständlich zu artikulieren. Zudem fühlen sie sich ernst genommen und auf Augenhöhe mit dem erwachsenen Gegenüber. Die Entwicklung der Sprache des Kindes fasziniert mich schon immer. Regelmäßig besuche ich Fortbildungen zum Thema und bilde mich gerne in diesem Bereich weiter. Vor allem die Sprachentwicklung in mehrsprachigen Familien ist ein sehr spannendes Thema, das ich gerne konstruktiv unterstütze.
Elternarbeit
Ich schätze ein offenes und ehrliches Verhältnis zu den Eltern meiner Tageskinder und strebe eine Erziehungspartnerschaft an, in der man sich über kleine und große Probleme austauscht und gemeinsam passende Lösungswege findet. Gerne nehme ich mir Zeit für den täglichen Erfahrungs- und Informationsaustausch, sowie nach Bedarf gerne auch für ausführliche Entwicklungsgespräche. Ich bin immer offen für Kritik und Anregungen und freue mich über ehrliches Feedback.
Ich sehe meinen Betreuungsauftrag als erfüllt an, wenn die Tageskinder bei mir glücklich sind und sich selbst als wichtigen Teil der Gruppe erkennen. Sie sollen sich sicher und ernst genommen fühlen und ihrer Neugier im Alltag freien Lauf lassen können, um ihrem Forschungsdrang unter den besten Voraussetzungen nachgehen zu können, was wiederum die besten Voraussetzungen für die optimale Entwicklung aller wichtigen Fähigkeiten und Kompetenzen bildet. Ich möchte meine Tageskinder in diesem spannenden Abschnitt ihres Lebens gerne begleiten und sie so optimal auf das nächste aufregende Abenteuer „Kindergarten“ vorbereiten.
Ihre
Vanessa van Vliet
im Februar 2025
Quellen:
➤ Montessori, Maria. “Das kreative Kind – Der absorbierende Geist”. (2007), 17. Auflage,
Herder Verlag
➤ Laewen, H.-J., Andres, B., Hedevari-Heller, E. (2003). Das Berliner Modell der
Eingewöhnung. In: INFANS Institut für angewandte Sozialisationsforschung/Frühe Kindheit
e.V. (Hrsg.), Handbuch der frühen Kindheitspädagogik. Berlin: Verlag Hans Huber